Medien-ABC
Wie in jeder Branche gibt es auch bei uns zahlreiche Fachbegriffe, mit denen wir täglich zu tun haben. Für uns normaler Sprachgebrauch – für die meisten unserer Kunden jedoch eher Fremdwörter oder sogar Kauderwelsch, mit denen sie teilweise konfrontiert werden. Stöbern Sie doch einfach in unserem Medien-ABC, damit wir uns beim nächsten Zusammentreffen noch besser verstehen!
Akkoladen
Akkoladen sind geschweifte Klammern – nicht zu verwechseln mit runden oder eckigen Klammern, Texte werden durch diese zusammengehörig vereint.
Richtig schön wird es, wenn man die Übersetzung für Akkolade weiß: es kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Umarmung.
AIDA-Formel
Eine Formel der großen Kreuzfahrtschiffe? Nicht so ganz ;) Es handelt sich um ein Prinzip aus dem Bereich des Marketings, das den Kaufentscheidungsprozess darstellt.
Attention – Interest – Desire – Action
Auflage
Ein schönes weiches Polster für die Gartenliege? Nicht wirklich! ;) Unter einer Auflage verstehen wir die Gesamtheit aller Druckexemplare.
Autokorrektur
Fluch und Segen der Computer: die Autokorrektur. Sie ist „DANK“ einer internen Rechtschreibprüfung die automatische Korrektur von Wörtern und Zeichen.
Wer hat nicht schon mal Texte geschrieben, wo man dann dachte: Was hat der Computer sich nur dabei gedacht?
Alphabet
Die Entwicklung unseres Alphabetes entstand aus den 22 Zeichen des phönizischen Alphabetes, bei dem die Buchstaben in Lautzeichen umgewandelt wurden. Somit konnten durch Buchstabenkombinationen sämtliche Wörter (in Schrift und Klang) beschrieben werden.
Ausschießen
Wir sind gegen Gewalt! Deswegen gehen wir es im Druck friedlicher an: Das Ausschießen bezeichnet die Anordnung von Seiten auf einer Druckform.
Barrierefreiheit
Oftmals denken die Sehenden, dass es reicht, ein paar Knöpfchen zu drücken, um einen bunt-gestalteten Flyer barrierefrei zu machen. So leicht ist es leider nicht.
Zwischen sehenden und nicht-sehenden Menschen gibt es ganz viele Menschen, die extrem schlecht sehen. Diese können Dank starker Skalierung die Dokumente noch selbst betrachten, ohne dass ihnen das Dokument vorgelesen wird. Für genau diese ist es wichtig, barrierefreie PDF so zu erstellen, sodass sie alles schnell erfassen können
Bilder, Farben, gestalterische Mittel … all das, was wir brauchen, um ein Dokument als schön zu empfinden, beeinträchtigt den Lesefluss eines schlecht-sehenden Menschen.
Bedruckstoff
Als Bedruckstoff, auch Druckträger oder Substrat genannt, bezeichnet man das Material, welches je nach Drucktechnik bedruckt wird.
Beschnitt
Als Beschnitt wird die Formatzugabe bezeichnet, die benötigt wird, um optimale Schnittergebnisse bei Printprodukten zu erzielen.
Bilderdruckpapier
Weiß und glatt – das kann nur Bilderdruckpapier sein. Dieses gestrichene Papier ist das am häufigsten genutze Papier, da es gerade Bilder schön klar darstellt. ABER wer mag schon mit Standardpapier werben, das es an jeder Ecke gibt? – Wir nicht ;)
Blindtext
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisici elit … Ein Text, der nichts bedeutet, in einer Sprache, die es nicht gibt. Wer braucht denn so etwas? Blindtext ist einfach nur ein Platzhalter-Text, den wir Grafiker verwenden, wenn ein Text vom Kunden noch nicht vorliegt.
Blitzer
Achtung Blitzer! – Keine Angst, bei uns werdet ihr nicht geblitzt, wenn ihr zu schnell seid. In der Druckersprache gibt es zwei Arten von Blitzern …
1. Farben werden nicht exakt auf die richtige Stelle gedruckt, dadurch blitzt das unbedruckte Papier teilweise durch.
2. Blitzer in Form von kleinen weißen Kanten am Papierrand können beim Schneiden entstehen, da der Beschnitt fehlt.
In beiden Fällen entstehen somit ungewollt feine weiße/unbedruckte Stellen, die das Druckbild stören.
Briefing
Je genauer ein Briefing ist, um so genauer fällt zum einen das Angebot aus und zum anderen können wir optimal auf eure Zielgruppe abgestimmte Werbung erstellen. „Mach einfach mal und dann sehen wir weiter“ funktioniert zu 95 % nie, da wir – gerade bei Neukunden – weder eure Zielgruppe, noch eure schlimmsten Mitbewerber und erst Recht nicht euren Geschmack kennen.
Wir bauen euch, rein bildhaft gesprochen, euer Haus, mit dessen Erscheinen nicht nur andere auf euch aufmerksam werden sollen, sondern in dem ihr lebt und in dem ihr euch wohlfühlen sollt. Ohne Planung könntet ihr ein Haus bekommen, bei dem die Terrasse fehlt, es lila angestrichen wird oder das Bad kein Fenster hat. ;-)
Von daher freuen wir uns auf ein intensives Vorgespräch durch euch – so lernen wir uns auch besser kennen, außerdem, wie jeder weiß: der menschliche Aspekt ist eh der Beste!
Brotschrift
Brotschrift = gebackene Buchstaben aus Teig? Weit gefehlt!
Brotschriften waren früher der Schriftbestand, mit denen die Druckereien ihr „täglich Brot“ verdienten.
Bundstegausgleich
Werden verschiedene Druckbögen gefalzt und ineinander gelegt (z.B. für eine Broschüre mit Rückendrahtheftung), kommt es zum sogenannten Bundaustrieb, da jedes Blatt Papier eine bestimmte Dicke hat. Je weiter innen eine Seite in der Broschüre liegt, um so schmaler wird sie. Die Druckerei sollte nun die Seiten unproportional stauchen (=Bundstegausgleich), damit die Broschüre so aussieht, wie von uns vorgesehen und vor allem damit keine Inhalte an den Seiten abgeschnitten werden.
Wie hoch der Bundstegausgleich ist, ist abhängig von Seitenumfang und Grammatur bzw. Volumen des Bedruckstoffes. Gottseidank müssen weder unsere Kunden noch wir wissen, wie der Bundaussteg berechnet wird, denn dies wird beim Ausschießen der Broschüre durch eine Software ermittelt.
Bunte / Unbunte Farben
Oftmals wird behauptet, dass die Farben Schwarz oder Weiß keine Farben wären. Aber was soll es denn sonst sein? Es sind einfach – so wie es jeder ausdrücken würde – keine bunten Farben. Und voilà! – wenn nicht bunt, dann eben unbunt.
CMYK & RGB
CMYK – steht für Cyan Magenta Yellow Black (Key). Dieser Farbraum beinhaltet Prozess- bzw. Objektfarben und wird im Bereich der Print-Medien eingesetzt.
RGB – steht für Rot Grün Blau. Dieser Farbraum steht für die Lichtfarben und wird zur Darstellung auf Monitoren verwendet.
Corporate Design
Diesen Begriff haben sicher viele von euch bereits gehört. Doch was genau verstehen wir Fachleute darunter?
Das Corporate Design ist grob gesagt das visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens, welches im harmonischen Einklang mit den Werten des Unternehmens steht und über alle Medien hinweg wie aus einem Guss erscheint, damit eine Wiedererkennung klar gegeben ist. Farben, Schriften und grafische Elemente spielen dabei eine wesentliche Rolle und bilden die Grundlagen für die gestalterischen Richtlinien.
Cutkontur
Eine Cutkontur ist eine Schneidelinie, nach der Druckerzeugnisse wie z. B. Aufkleber in einer beliebigen Form ausgeschnitten werden können.
Design Manual
Ein Design-Manual legt Richtlinien fest, wie ein Corporate Design angewendet werden muss. Es definiert genaue Angaben zum Logo, Farben, Schriften, Bildern, Gestaltungselementen und Layouts.
DIN-A4
DIN A4 hat das Format von 210×297 mm und einen Flächeninhalt von 62.370 mm². Multipliziert man diese Fläche mit 16, erhält man (fast) 1 qm = DIN A0, die Mutter aller DIN A-Formate.
DPI
Die Abkürzung DPI steht für „docs per inch“ und ist die Maßeinheit der Punktdichte eines Bildes. Genau genommen wird damit also die Menge der Bildpunkte pro Zoll angegeben. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto klarer wird auch das Druckergebnis ausfallen.
Für den Druck ist eine Auflösung von 300 dpi oder mehr sinnvoll, um klare Druckergebnisse zu bekommen. Deshalb unser Tipp: Vermeidet das Versenden von Druckdaten über beispielsweise WhatsApp, da diese App in der Regel bei großen Daten die Auflösung herunter rechnet.
Na?! Was glaubt ihr, was jetzt kommt?
Es kennt wohl jeder das Wort drucken und weiß, was gemeint ist. Doch wusstet ihr, dass es eine DIN für die genaue Definition gibt?
Druckfehlerteufel
Hier steckt der Teufel im „Deteil“. Eigentlich wird dieses Teufelchen zu unrecht so benannt, eher sollte er Satzfehlerteufel heißen. Dieser kleine Kerl ist für die kleinen Rechtschreibfehler verantwortlich, die man des öfteren in Texten findet. Denn eines ist klar, wir waren es nie, denn wir machen keine „Fähler“.
Durchschuss
Keine Angst, bei uns wird niemand verletzt!
Der Durchschuss bezeichnet in der Typografie den freien Raum zwischen zwei Zeilen.
Farbauftrag
Der perfekte Farbauftrag auf Printprodukten lässt uns allen die Farben als wunderschön empfinden. Bei einem zu geringen Farbauftrag wirken die Farben flach und ausdruckslos. Dennoch bringt ein zu hoher Farbauftrag in der Druckbranche arge Probleme. Die Farbe trocknet schlecht und kann somit verschmieren oder sich auf anderen Papierbögen abbilden. Deswegen ist die Höhe des Farbauftrages immer vom Bedruckstoff abhängig.
Auch zu unseren Aufgaben gehört es, den Farbauftrag vor Druckbeginn im PDF zu prüfen und entweder die Bilder entsprechend anzupassen oder die Kunden zu informieren, dass „irgendwas mit den Bildern passieren könnte“.
Fibonaccispirale
Mit der Fibonaccispirale können harmonische Proportionen für ein Layout erzeugt werden.
Sie wird durch die Zahlenreihe 1:1:2:3:5:8 ermittelt.
Fleisch
Na Hunger bekommen? Dann müssen wir euch leider enttäuschen … Fleisch beschreibt in der Typografie nicht druckende Bereiche um die Schriftzeichen.
Fliegenkopf
Wir machen keine Insektenkunde. Mit Fliegenkopf wird in der Druckersprache ein falschherum eingesetzter Letter bezeichnet. Heute gibt es diesen Begriff nur noch in der Sprache aber nicht mehr in der Anwendung.
Flyer
Wusstet ihr, dass es schon im Spätmittelalter nachweislich Flugblätter gab? Damals verwendet von Marktschreiern, der Kirche oder zur Hexenverfolgung – und in der Herstellung enorm teuer. Aus den Flugblättern wurden Flugschriften, sie bekamen mehr Seiten, und dienten der Verbreitung von Nachrichten. Sie waren quasi der Vorläufer unserer Tageszeitungen.
Viel später, im 1. und 2. Weltkrieg, wurde das Flugblatt nicht nur für Propaganda-Zwecke verwendet, sondern hier wurde es richtig fliegend: Die Flugblätter wurden von Häusern geworfen, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Heutzutage wird der Flyer gezielt für Werbezwecke verwendet.
Freisteller
Als Freisteller wird ein Motiv bezeichnet, bei welchem der Hintergrund entfernt wurde. Das Resultat ist ein Motiv auf transparentem Hintergrund.
Gautschen
Gautschen ist (eigentlich) ein Begriff der Papiermacher, wenn aus dem feuchten Papier das Wasser herausgepresst wird.
Heutzutage kennen viele das Gautschen aus der Zeremonie der Druck-Azubis, wenn diese in den Gesellenstand erhoben werden. Die Zeremonie ist ähnlich wie bei der Papierherstellung, denn es geht meist um viel Wasser.
In jeder Druckerei, die ihre Azubis gautscht, ist dies immer ein wirklich lustiges Event, bei dem die Azubis auf nasse Schwämme gesetzt, mit einem (nicht scharfen) Schwert rasiert, mit Wasser übergossen oder in Wasserbottiche getaucht werden. Da die Azubis das alles nicht wollen, fliehen sie und werden von Anpackern und deren Helfern eingefangen und dem Gautschmeister zur Taufe übergeben. Belohnt werden die Junggesellen dann mit einer altertümlichen Gautschurkunde und (wer mag) einem Bier.
Gemeine
Gemeine sind die Kleinbuchstaben (Minuskeln: lateinisch minusculus = etwas kleiner).
Gestrichenes und ungestrichenes Papier
Könnt ihr euch vorstellen, dass man Papier bügelt? So muss man sich den Verarbeitungsprozess vorstellen, wenn man gestrichenes Papier herstellt. Da Papier die Angewohnheit hat, Feuchtigkeit in sich aufzusaugen, wird das Papier beschichtet. Dazu wird ein Leim auf das Papier gebracht, der die Oberfläche versiegelt. Diese Art der Versiegelung nennt man gestrichen (englisch coated).
Gestrichene Papier können die Druckfarbe nicht aufsaugen, deshalb sieht hier die Farbe satter und betont aus, Schwarz wirkt dunkler. Da man gern gestrichene Papiere für den Druck von schönen Fotos verwendet, werden diese Papiere auch als Bilder-/Kunstdruckpapiere bezeichnet.
Bei ungestrichenen Papieren wird auf das Versiegeln der Oberfläche verzichtet. Auf diesen Papieren (sie werden auch gern als Naturpapiere bezeichnet) sehen zwar Bilder nicht so satt aus, bestechen aber sehr häufig durch ihre Haptik.
Giveaway
Giveaways sind Geschenke, die Unternehmen zu Werbezwecken verteilen. Sie sind meist mit den wichtigsten Kontaktinformationen versehen und immer sehr begehrt.
Goldener Schnitt
Mit dem Goldenen Schnitt lässt sich z.B. ein harmonisch proportionierter Satzspiegel errechnen. Er kann auf 3 verschiedene Arten ermittelt werden: Diagonalmethode, 9er-Teilung und Zahlenreihe 1-1-2-3-5-8 (Fibonaccispirale).
Grammatur
Mit Grammatur wird das Papiergewicht in Gramm pro Quadratmeter bezeichnet.
Grauwert
Der Grauwert bezeichnet in der Typografie die scheinbare Helligkeit eines Textes. Er gibt also an, wie hell / dunkel das Layout für das menschliche Auge erscheint.
Der typografische Grauwert wird vor allem durch Strichstärke, Laufweite, Wortabstand, Zeilenlänge und den Zeilenabstand bestimmt.
Grobdaten & Feindaten
Grobdaten sind Daten (für uns: PDF) in geringer Auflösung und taugen nur zum Betrachten auf dem Bildschirm. Grobdaten sollte man nie zur Druckerei geben, da die Bilder nicht nur pixelig sind, sondern auch druckrelevante Informationen fehlen.
Feindaten hingegen sind die Daten, die wir final in die Produktion geben. Sie besitzen die für den Druck erforderliche Qualität und enthalten alle für die Druckerei wichtigen Inhalten (Beschnitt, Beschnittzeichen, Daten sind in CMYK, …).
Grundlinienraster
Das Grundlinienraster besteht aus horizontalen Linien mit gleichem Abstand zueinander. Auf ihnen werden alle Zeichen einer Zeile ausgerichtet.
Headline und Subheadline
Die Headline ist die Hauptüberschrift, diese dient als Blickfang und sollte klar und verständlich sein.
Die Subline (auch Subheadline) ist die Zwischen- bzw. Unter-Überschrift, diese wird erklärend zur Hauptüberschrift gesetzt.
Generell sollte es einen deutlichen Schriftgrößenunterschied zwischen Headline und Subline geben.
Hochzeit & Leiche
Hochzeit – was für ein tolles Event zum Feiern. Nicht aber für uns. Bei einer Hochzeit handelt es sich um einen Satzfehler, bei dem ein WORT WORT versehentlich doppelt gesetzt wurde.
Das Gegenteil, also das Vergessen eines Wortes, ist nicht einfach nur die Scheidung – nein, dies ist eine Leiche.
Jungfer
Kann man sich das heutzutage, in denen wir alle Schnellscheiben wie der Wind, vorstellen, dass man Massentexte schreibt, die ohne Fehler sind? Falls dies dann doch mal passiert: Dann hat man eine Jungfer erstellt. Jung, schön, fehlerfrei. ;-)
Laufweite
Unter der Laufweite verstehen wir die horizontale Ausdehnung einer Schrift, sie ergibt sich aus der Dickte und dem Zeichenabstand.
Schriften mit großen Laufweiten benötigen mehr Platz. Deswegen wurde z.B. extra für die Zeitung “Times” die Schriftart Times entwickelt. Sie ermöglichte es, mehr Text auf eine Seite zu drucken.
Leerzeichen
Was ein Leerzeichen ist, das wisst ihr wohl. Da brauchen wir euch nichts vormachen. ABER kennt ihr Deppelleerzeichen, Klemp oder Plenk? ;)
Als Deppenleerzeichen bezeichnet man fehlerhafte Leerzeichen innerhalb zusammengesetzter Substantive. Klemp sind ausgelassene Leerzeichen nach Satzzeichen und Plenk steht für überflüssige Leerzeichen vor Satzzeichen.
Leporello
Ein Leporello, auch Faltbuch genannt, ist ein ziehharmonika-artig gefalteter Flyer mit mindestens 6 Seiten.
Ligatur
Eine Ligatur, aus dem lateinischen: ligatura „Verbindung“, ist in der Typografie die Verschmelzung von zwei oder mehreren Buchstaben (zu einer Glyphe).
Makulatur
Makulatur ist schnöde gesagt Altpapier. Genauer sind es fehlerhaft gedruckte, verschmutze oder kaputte Druckbögen.
Metamerie
Metamerie beschreibt eine durch das Umgebungslicht bedingte veränderte Farbwahrnehmung. Je nach Licht können Farben auf Printprodukten verfälscht werden.
Mockup
Keine exotische Kaffespezialität! Mockups (engl. Simulation) sind -bei uns- retuschierte Bilder, die dazu dienen, digitale Entwürfe besser zu veranschaulichen. Sie sind Nachbildungen des fertigen Produkts.
Moiré
Ein Moiré-Effekt kann vielfältige Gründe haben!
Stellt euch vor, ihr scannt ein Bild aus einem Buch ein, welches später in ein anderes Buch gedruckt werden soll. D.h. wir scannen eine Rasterung, die wiederum gerastert ausgedruckt werden sollen. Da zu 99,99% diese beiden Rasterungen nicht übereinstimmen, entsteht dieser Effekt.
Oder ein Fotograf nimmt ein Porträt von einem Model auf, welches ein sehr schmal-gestreiftes Hemd trägt. Hier überschneiden sich das Raster des Hemdes mit dem der Kamera und der Effekt wird sichtbar.
Meist tritt heutzutage der Moiré-Effekt nur noch bei Fotografen aus. Früher waren die Moirés ein Übel der Druckindustrie. Da man fremde Bilder wie wild missbrauchte, waren die Effekte das sichtbare Ergebnis aus Missbrauch des Urheberschutzes. Aber auch in der Fotografie kann dem entgegen gewirkt werden, indem man die Fotos mit näherem Abstand aufnimmt, sodass keine Rasterüberlagerung mehr erfolgt.
Nutzen
Als Nutzen wird in der Druckindustrie die Anzahl der Druckmotive bezeichnet, die aus einem Druckbogen produziert werden können, um so wenig wie möglich Abfall (=Makulatur) zu haben.
Stellt euch vor, ihr sollt herausfinden, wie viele Visitenkarten auf einen DIN A4-Bogen (210×297 mm) passen, damit dieser optimal ausgenutzt wird. Was denkt ihr, wieviele Visitenkarten auf den Bogen passen?
Unsere Visitenkarten haben das Format 91×61 mm (inkl. 3 mm Beschnitt). Es gibt 2 Rechenwege, um die maximale Anzahl des Nutzens anzurechnen:
210 / 91 = 2,3 – abgerundet 2
297 / 51 = 4,8 – abgerundet 4
2*4 = 8 Nutzen
ODER
210 / 51 = 4,1 – abgerundet 4
297 / 91 = 3,2 – abgerundet 3
4*3 = 12 Nutzen
Ihr seht, mit der richtigen Berechnung passen viel mehr Nutzen auf einem Bogen und – ganz wichtig für den Umwelt- und Kosteneffekt – wir haben viel weniger Makulatur!
Pagina
Keine „Hoteldienerin“ – sondern einfach nur die Bezeichnung einer Seite oder einer Kolumne. Und warum bekommen Seiten eine Bezeichnung? Damit man diese schneller (wieder-)finden kann. Ganz einfach. ;)
Perforation
Durch Perforationen wird Papier entlang einer Linie fein durchlöchert. Auf diese Weise entsteht eine fast unsichtbare Bruchkante, die dabei hilft, das Papier an dieser Linie sauber zu trennen.
Pixel
Pixel- oder Rastergrafiken bestehen aus zahlreichen Bildpunkten (Pixel). Die Auflösung eines Bildes bestimmt, wie viele Pixel auf einer definierten Fläche vorhanden sind. Beispiel: 300 dpi = 300 Dots per Inch
Das Wort Pixel ist ein Kunstwort. Es wurde aus den engl. Wörtern pictures (umgangssprachlich „pics“, klingt wie „pix“) und element (kurz el) gebildet. picture + element = pixel
Primärfarben und Sekundärfarben
Im Printbereich sind die Primärfarben CYAN, MAGENTA, GELB … aus diesen 3 Farben lassen sich alle anderen Farben mischen. In Summe wären dies 4 Milliarden verschiedene Farbtöne, die aber weder vollumfänglich gedruckt bzw. dargestellt oder auch erkannt werden können.
Punze
Du olle Punze? Nicht mit uns!
Als Punzen werden in der Typografie die Innenflächen eines Buchstabens beschrieben. Dabei unterscheiden wir zwischen offenen und geschlossenen Punzen.
Registerhaltigkeit
Die Registerhaltigkeit steht dafür, dass insb. Fließtexte auf einer Grundlinie ausgerichtet werden. Dadurch entsteht auf nebeneinander liegenden Seiten eine optische Ruhe. Zudem scheinen Texte der Rückseite nicht im unbedruckten Durchschuss durch.
Relaunch
Ein Relaunch ist salopp gesagt ein Neustart im Marketingauftritt. Bei uns beginnt dies grundsätzlich mit der Überarbeitung eines Logos. Mit diesem neuen Logo werden im weiteren Verlauf auch neue Gestaltungselemente sowie ggf. Schriften oder auch Farben neu definiert.
Durch ein Relaunch soll mit einem neuen Erscheinungsbild die angestrebte Zielgruppe optimaler angesprochen werden und damit der Erfolg eines Unternehmens gesteigert werden.
Die Ausmaße der Veränderungen müssen bei jedem Kunden ganz individuell konzipiert werden. Dies fängt bei kleinen kaum wahrnehmbaren Änderungen an (z. B. Ausrichtung oder Schriftmodernisierung) und kann bis hin zu einer kompletten Neugestaltung gehen, bei der Formen, Farben und Schriften neu definiert werden. In der Regel gibt es aber meist kleine schleichende Veränderungen, die die Wiedererkennung unterstützen. In diesem Fall wird oft eine Modernisierung des Erscheinungsbildes gewünscht.
Satzspiegel
Der Satzspiegel ist ein festgesetzter Rahmen eines Layouts, der meist für alle Seiten gleich ist. In diesem werden Texte, Bilder und andere Designelemente platziert. Die ungenutzten Ränder um den Satzspiegel werden als Stege bezeichnet.
Schnellschuss
Aus Sicht der Grafiker und Drucker ist ein Schnellschuss der Auftrag, der heute erteilt wurde, aber gestern fertig sein muss.
Mittlerweile sind von 100 Aufträgen mindestens 50 Schnellschüsse dabei, sodass wir oftmals nur noch zwischen eilig und brandeilig unterscheiden können.
Schusterjunge & Hurenkind
„Ein Schusterjunge weiß nicht, wo er hingeht.“ Es bezeichnet die letzte Zeile eines Absatzes, der allein auf einer alten Seite beginnt.
„Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt.“ Es bezeichnet die letzte Zeile eines Absatzes, der allein auf einer neuen Seite endet.
Schutzzone
Die Schutzzone definiert einen (unsichtbaren) Rahmen rund um ein Logo, in welchem kein anderes grafisches Element oder Schrift hineinragen darf. Sie ergibt sich aus einzelnen Elementen des Logos.
Scribble
Ein Scribble ist ein grober Bleistift-Entwurf, um ein Layout zu planen. Wir benutzen ein Scribble als räumliche Orientierung für verschiedenste Layouts: Flyer, Plakate, Logos aber auch Webseiten, … Eine frühe Skizzierung eines Gestaltungsobjektes sollte vorab Schwachstellen eines Layouts offenlegen und Alternativen aufzeigen, wie man beim Setzen besser vorgehen könnte.
Ein Scribble ermöglicht sehr schnell die grundsätzliche Darstellung von verschiedenen Gestaltungsideen, ohne dabei einen Anspruch an eine detailgetreue Ausarbeitung zu haben.
Serifen
Serifen sind die kleinen dünnen Linien, die man an einzelnen Buchstaben finden kann.
Eine der bekanntesten Serifen-Schriften ist die Times, die tatsächlich für die weltbekannte Zeitung entworfen wurde. Der Vorteil von seifenbetonten Schriften entfaltet sich bei Mengentext. Serifenschriften sind bei Fließtexten einfach besser zu lesen, da die Serifen eine optische Führung zum nächsten Buchstaben bilden. So ermüdet das Auge weniger.
Die Serifen selbst gibt es in verschiedenen Ausführungen: ob rund, ob schräg, ob gerade oder rechteckig – eines steht fest: Hat eine Schrift kleine Schlussstriche, nennen wir diese Serifen. ;-)
Setzkasten
Der Setzkasten ist ein in der Setzerei verwendeter Kasten, in dem die Bleisatz-Lettern (Buchstaben) einsortiert wurden.
Spationierung
Bitte angemessenen Abstand halten! Die Stationierung gibt in der Typografie die horizontalen Abstände von Zeichen vor. Dabei wird unterschieden zwischen Sperren und Unterschneiden. Während das Sperren die Erhöhung der Zeichenabstände bezeichnet, steht das Unterschneiden für deren Verringerung.
Speck
„Hmmm Speck.“ – So denkt der Speckjäger, der ohne viel Aufwand Seiten vollendet. Denn Speck sind Seiten, die nicht viel Arbeit kosten. Sie greifen auf Vorhandenes zurück oder sind leer.
Typografie
Die größte Herausforderung eines jeden Gestalters ist wohl das Gestalten von Layouts nur mit Text. Dabei hat man gestalterische Mittel wie die Schriftart und -größe, Punkte, Linien, Flächen, Farben, Weißraum, … zur Verfügung. Gute Typografie soll Interesse wecken und zum Lesen anregen.
Überdrucken & Aussparen
Überlagern sich mind. 2 Elemente, wird das Farbverhalten definiert. Überdrucken sich 2 Farben, werden diese Farben gemischt und es entsteht eine 3. Farbe. Wird z.B. die Hintergrundfarbe ausgespart, dann bleibt die Vordergrundfarbe bestehen.
Bei nicht-Satz-Programmen sind die beiden Funktionen unterschiedlich als Standard definiert. In unseren Satz-Programmen (Adobe) stehen die Farben standardmäßig auf Aussparen, nur reiner schwarzer Text überdruckt alles. Wir können Überdrucken-Fehler im Adobe Acrobat analysieren und finden. Von daher immer Obacht bei der Auswahl der Programme, ein Überdruckenfehler ist kein Reklamations-Anspruch.
Überdrucken: Sollen mehrere Elemente übereinander gedruckt werden, wird nicht nur die Farbe der obersten Ebene gedruckt, sondern alle Farben (die auf Überdrucken stehen).
Aussparen: Hier wird nur die Farbe gedruckt, die oben liegt, die darunterliegende Fläche wird ausgespart. So wird die Farbe des oben liegenden Objektes so wiedergegeben, wie sie im Layoutprogramm definiert wurde.
Überfüllen & Unterfüllen
Beim Überfüllen, auch Trapping genannt, werden 2 aneinander grenzende Farbflächen überlappt, sodass keine Blitzer entstehen. (Bitte schaut in unsere Highlights, damit ihr wisst, was Blitzer sind.) Dabei muss die hellere Druckfarbe die dunklere leicht überlappen.
Beim Unterfüllen ist es genau anders herum: Ein dunkleres Objekt liegt auf einem helleren Hintergrund, dessen Grenzflächen vergrößert werden.
Unpasser
Um zu wissen, was ein Unpasser ist, sollte man auch wissen, was ein Passer ist. Mit Passer wird in unserer (Drucker-)Sprache das richtige Übereinanderpassen der einzelnen Farben bezeichnet. Passen die Farben nicht, dann ist dies folgerichtig ein Unpasser (Fehlpasser, Passerfehler, Passerdifferenz).
USP
Wir haben uns tatsächlich nicht vertippt, denn wir meinen weder einen Stick zum Speichern von Daten noch den Paketdienstleister ;)
USP ist die Kurzform von „Unique Selling Point“ also dem Alleinstellungsmerkmal. Genauer sind damit im Marketing und der Verkaufspsychologie bestimmte Eigenschaften gemeint, die ein Produkt, eine Leistung oder ein Unternehmen selbst besonderer machen als die Konkurrenz.
Folglich sollen USP dazu dienen, sich von der Konkurrenz abzuheben und potenzielle Käufer zu lenken.
Faktoren wie Kundennutzen, Einzigartigkeit, Relevanz oder auch Mehrwert können bei der Definition eines USP zielführende Rollen spielen.
Vektoren
Vektorgrafiken bestehen aus mathematischen Formen (Punkten, Linien und Kurven), bei denen die Abstände und Farben definiert sind. Beispiel: Ein Kreis ist eine Form aus vier Punkten, Kurveninfos, einem Mittelpunkt und fest definierten Werten wie z. B. Farben oder Konturstärke.
Versalien
Versalien sind in der Typografie der Fachausdruck für Großbuchstaben (Majuskeln: lateinisch māiusculus = etwas größer).
Zwiebelfisch
Zwiebelfische waren selbst in der Frühneuzeit minderwertige Fische.
Fließtexte, in denen einzelne Buchstaben aus einer anderen Schrift oder einem anderen Schriftschnitt vorkommen, nennt man Zwiebelfische, da ist fehlerhaft erscheinen.